2008. december 24., szerda

1.429 - MÜNCHEN, 2008. december 24. : Kirche setzt Gemeinde vor die Tür - München - Weihnachten, das Fest der Liebe - es lässt vor allem die Herzen de

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Gesendet: Mittwoch, 24. Dezember 2008 10:12
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Google News-Alert für: Ungarn

Kirche setzt Gemeinde vor die Tür

24.12.08

München - Weihnachten, das Fest der Liebe – es lässt vor allem die Herzen der Christen höher schlagen.

O du traurige: Die evangelisch-reformierte Gemeinde der Ungarn in München muss heute ihr Gotteshaus verlassen. Gemeindevorsitzender Elek Nagy (links) und Pfarrer Jeromos Jancso (rechts) sind vom Verhalten der Schwestergemeinde enttäuscht.

© Westermann

O du traurige: Die evangelisch-reformierte Gemeinde der Ungarn in München muss heute ihr Gotteshaus verlassen. Gemeindevorsitzender Elek Nagy (links) und Pfarrer Jeromos Jancso (rechts) sind vom Verhalten der Schwestergemeinde enttäuscht.

Sie feiern die Geburt von Jesus Christus, Gottes Sohn! Doch für eine Christengemeinde werden es heuer die schmerzlichsten Weihnachten. Sie wurde aus ihrer Kirche geworfen – von der eigenen Schwestergemeinde! O du traurige…

Es geht um die evangelisch-reformierte Gemeinde der Ungarn in München – die ist mit über 400 Mitgliedern klein, aber sehr aktiv. Sie besteht in München seit den 30er Jahren, 1952 hat sie eine Heimat im Kirchenraum in der Reisingerstraße am Sendlinger Tor gefunden. Das Zentrum aber gehört der deutschen evangelisch-reformierten Gemeinde: Und die hat ihre ungarischen Schwestern und Brüder auf die Straße gesetzt. Sie suchen verzweifelt eine Bleibe – wie in der Weihnachtsgeschichte!

Offiziell hat die deutsche Pfarrei den Ungarn die Nutzungsvereinbarung zum Jahresende gekündigt. Das bestätigt auch die Pfarrerin Heike Blikslager der tz. Grund: Wegen einer „höheren Auslastung“ sei kein Platz mehr für die Ungarn. Jede Gemeinde sei nach dem Verständnis der Reformierten für sich verantwortlich.

Von „Reibereien“, die auch ins Persönliche gehen, spricht der Erste Vorsitzende der ungarischen Gemeinde, Elek Nagy – seit die neue Pfarrerin vor drei Jahren kam. Von den Ungarn sei das nicht ausgegangen. Einen objektiven Grund gebe es jedenfalls nicht – sagen beide Seiten. Die Ungarn haben immer die Miete gezahlt und die Regeln eingehalten.

Der Gemeindevorsitzende Nagy ist am Boden zerstört: „Jetzt stehen wir ohne Gotteshaus da – nach 56 Jahren. Wieder die 56.“ Die Zahl hat eine große symbolische Bedeutung für die Ungarn. 1956 schlugen die Sowjets ihren Aufstand für die Freiheit blutig nieder. „Das ist doch kein christliches Miteinander“, sagt Nagy. Manchmal könnte er an der Kirche verzweifeln.

Denn die evangelisch-reformierte Kirche in Bayern macht immer wieder mit Dingen von sich reden, die man jetzt nicht unbedingt von einer christlichen Gemeinschaft erwarten würde. Der Finanzchef der reformierten Kirche in Bayern, Günther H., sitzt seit Monaten in Untersuchungshaft. Er soll 8,2 Millionen Euro aus der Kirche geschleust haben. Eine Prüfung habe es nicht gegeben! Der frühere Kirchenchef, Präses Joachim Metten, sagte: „Unser gesamtes Barvermögen ist verloren.“ Rücktritt! Auch der ungarische Pastor Jeromos Jancso ist persönlich betroffen. Aus Geldmangel wollte ihn die Kirche vor zwei Jahren betriebsbedingt feuern – als Pastor! So etwas hatte es bis dahin noch nie gegeben. Die Kirche scheiterte vor Gericht mit Pauken und Trompeten.

Jancso bekommt sein Gehalt und ist eigentlich beurlaubt. Die Kirche weigert sich nämlich, den Ungarn offiziell der ungarischen Gemeinde zuzuweisen. Grund: Die Gemeinde sei zu klein für einen eigenen Pfarrer. Also hält der Pastor Gottesdienste, Bibel- und Seniorenkreis nur aushilfsweise.

Jetzt muss Jancso ausgerechnet am Weihnachtsgottesdienst den Rausschmissgottesdienst in der alten Kirche feiern. „Da muss ich mir erst noch überlegen, was ich da predigen soll“, sagt der Mann Gottes. Andererseits passt die Lage der Gemeinde ja zu Weihnachten. Verzweifelt wie Maria und Josef zieht sie umher und sucht eine Bleibe…

Ausgerechnet von den anderen christlichen Kirchen gab es bisher Hilfe – sogar eine katholische Kirche wollte die Ungarn einquartieren. Aber die Kirche war viel zu groß und passte vom Glauben her nicht. Jetzt sind die reformierten Ungarn für zwei Monate bei den lutherischen Kollegen in der Schwabinger Kreuzkirche untergekommen. Aber auch die ist eigentlich zu groß und als Zentralkirche tatsächlich sehr oft belegt.

Gesucht wird ein Kirchenraum für etwa 150 bis 200 Gläubige mit Gemeinderaum mit 50 Quadratmetern, Büro und vielleicht auch Lager. „Möglichst zentral und kostengünstig“, sagt Gemeindevorsitzender Elek Nagy. Man sei auch bei den Gottesdienstzeiten sehr flexibel. Die Gemeinde hofft auf einen Tipp – als Weihnachtsbescherung.

David Costanzo

Quelle: tz

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Kurse ungarischer Anleihen erholen sich langsam wieder

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23. Dezember 2008 Die Notenbank Ungarns hat am Montag ihren Leitzins wie erwartet erneut gesenkt. Und zwar um 50 Basispunkte auf nunmehr 10,0 Prozent. Damit hat die Notenbank den Leitzins seit November um insgesamt 1,5 Punkte zurückgenommen. Zudem gaben die Verantwortlichen deutliche Hinweise auf weiter sinkende Zinsen in den kommenden Monaten.

Im Oktober hatte die Notenbank auf den rasanten Kursverfall der heimischen Währung noch mit einer Erhöhung um 3,0 Punkte reagiert. Dazu muss man auch wissen, dass Ungarn wegen seiner hohen Verschuldung (die Bruttoauslandsschulden belaufen sich 2008 vermutlich auf 102 Prozent gemessen am Bruttoinlandsprodukt) und einem hohen Leistungsbilanzdefizit (2008 vermutlich bei 7,1 Prozent gemessen am Bruttoinlandsprodukt) von der Finanzkrise besonders hart getroffen wurde. Das Land musste mit einem internationalen Notkredit von 20 Milliarden Euro sogar vor dem Zusammenbruch bewahrt werden.

Trübes volkswirtschaftliches Umfeld

Im Gefolge dessen waren die Renditeaufschläge ungarischer Staatsanleihen nach oben geschossen. Vergangene Woche stand noch ein Spread gegenüber vergleichbaren Bundesanleihen von 474 Basispunkten zu Buche. Verglichen mit dem Jahresanfang war das ein Anstieg von 418 Basispunkten.

Begleitet wird diese Entwicklung mit einem trüben volkswirtschaftlichen Umfeld. So rechnet die ungarische Notenbank im kommenden Jahr mit einem Schrumpfen der Wirtschaft um ein Prozent. Für 2008 wird laut Regierung noch ein Wachstum von zwei Prozent für möglich gehalten, vor der Krise hatte man für 2009 mit einem Wachstum von 3 Prozent gerechnet. Das Budgetdefizit wird 2009 voraussichtlich auf 2,6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes sinken und damit erstmals unter die Drei-Prozent-Marke. Die Krise und die Einbrüche im ungarischen Exportziel Deutschland werden wohl zehntausende Jobs in Ungarn kosten und die Arbeitslosigkeit von derzeit 7,7 Prozent um einige Prozentpunkte in die Höhe treiben.

Noch immer bestehen vergleichsweise große Risiken

Das spricht nicht gerade für eine boomende Inlandskonjunktur, zudem die Privaten auch noch unter sehr hohen Fremdwährungskrediten leiden. Zudem sind dem Staat als Impulsgeber wegen dem zur Konsolidierung des Staatshaushalts notwendigen Sparprogramm die Hände gebunden. Passend dazu ist auch die Meldung vom Freitag, wonach die Einzelhandelsumsätze im Oktober mit minus 1,4 Prozent den 21. Monat in Folge gesunken sind. Und weil auch die für Ungarn so wichtigen Exporte in die EU weg brechen, ist es nicht gut bestellt im die weiteren konjunkturellen Aussichten. Sofern es die zuletzt von 5,1 auf 4,2 Prozent gefallene Inflationsrate (die Verantwortlichen rechnen damit, dass die Rate mittelfristig unter die Zielmarke von drei Prozent fallen wird) und die Entwicklung des Forint zulässt, dürfte die Notenbank den Leitzins in den kommenden Monaten vermutlich weiter senken. Bei der österreichischen RZB sagt man für das Jahr 2009 einen Rückgang bis auf sieben Prozent voraus.

Läuft dieser Prozess in einem stabilen Umfeld ab, könnten sich die Kurse der ungarischen Staatsanleihen, die bereits in den vergangenen Wochen zulegten, weiter erholen. So hat sich die bis zum 18. Juli 2016 laufende Ungarn-Anleihe (Isin: XS0240732114) mit aktuell 81 Prozent (Rendite: 6,79 Prozent) wieder deutlich von dem Ende Oktober markierten Tief bei knapp unter 58 Prozent deutlich erholt. Allerdings hat die jüngste Krise auch eindrucksvoll gezeigt, auf was für einem dünnen Eis sich das Land bewegt. Die Analysten bei der WGZ Bank haben deswegen Mitte Oktober eine Ungarn-Anleihe aus dem Strategieportfolio genommen.

Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.



Text: @JüB
Bildmaterial: FAZ.NET, WGZ Bank

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