2009. június 23., kedd

2.786 - http://www.budapester.hu > Die Zukunft wird zeigen, ob Ibolya Dávid die Gelegenheit erkennt und in der Lage ist zu tun, was getan werden muss.

Von: Google Alerts
Gesendet: Dienstag, 23. Juni 2009 09:09
An: antal@jozsef-kutasi.de
Betreff: Google Alert - Politik – Ungarn

 

Dieser Google Alert wird Ihnen bei Veröffentlichung von Google zur Verfügung gestellt..

 

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Die Chance des MDF

Von Miklós Tallián

Montag, 22. Juni 2009

Seit den Europawahlen am 7. Juni wird am meisten von Jobbik gesprochen, direkt danach kommen die Analysen über den Sturz des SZDSZ und die Niederlage der MSZP, danach die Betrachtungen über den Fidesz, und in den alternativen Clubs ist die grüne Partei LMP der Star. Über das MDF werden wenige Worte verloren, dabei ist die Partei auch ziemlich interessant.

Bei ihrem Erfolg hatte auch das Glück seine Finger im Spiel, schließlich hätten die 5,3% auch locker 4,99% sein können, aber das ist nicht alles. 2004 und 2006 konnte man noch behaupten, dass die von den beiden großen Blöcken Enttäuschten die unbekannte dritte Kraft gewählt hätten, diesmal jedoch greifen solche allgemeinen, nichtssagenden Erklärungen zu kurz. Das MDF hat nämlich Lajos Bokros als Spitzenkandidat nominiert. Und ihn kann man ganz unterschiedlich bewerten, eins ist er jedoch nicht: Eine Katze im Sack.

Es ist praktisch unvorstellbar, dass jemand Lajos Bokros wählt, ohne sich über seine Ansichten, seine Vorstellungen, um nicht zu sagen, seine Prinzipien im Klaren zu sein. Im Gegenteil: Viele halten seine Politik für viel marktbetonter und kapitalistischer als er in seinen Texten tatsächlich darlegt. Und dennoch haben mehr als 153.000 Menschen ihn gewählt, wohl um diesen etwas übertriebenen Ruf wissend.

Es gibt also eine bedeutende Schicht von Wählern, die bereit sind, für einen Spitzenkandidaten zu stimmen, der ausspricht, dass der „free lunch“ nicht nachhaltig ist, und diesen Standpunkt auch konsequent vertritt. Das heißt, dass es in Ungarn nach dem heutigen Stand 150.000 Menschen gibt, die zumindest die grundlegendste Gesetzmäßigkeit des Kapitalismus verstanden haben und möchten, dass jemand diese Erkenntnis auf der Agenda hält. Das ist auf jeden Fall erfreulich.

Kein Staat zu machen, aber ein ordentliches Ergebnis

Das hat bei der Europawahl für 5% gereicht, was im Spiegel der Ergebnisse von Fidesz, MSZP und Jobbik sicherlich nicht viel ist. Zugleich kann man auch nicht von einer Sekte reden, denn ähnliche Parteien erzielen europa- und weltweit solche Resultate. Auch in Ungarn kann man darauf keine Zwei-Drittel-Mehrheit aufbauen, aber mit einer entsprechenden Strategie sollten 8 bis 10% drinliegen.

Dazu braucht es aber viel Arbeit und große Investitionen, denn diese Basis ist bei weitem nicht so stabil wie der harte Kern der großen Parteien. Und das MDF ist derzeit eine Zwei-Mann-Truppe, was zwar ein großer Fortschritt im Vergleich zu Ibolya Dávids bisheriger One-Woman-Show ist, aber bei weitem nicht genug. Sie müssen marktfähige, zugkräftige Leute finden, denn die Zielgruppe – nennen wir sie mangels besserer Alternative „Fiskalkonservative“ – ist an Sachverhalten und nicht an charismatischen Führern interessiert. Wenn das MDF hier keine Verbesserungen erzielen kann, kann es jederzeit unter die Fünf-Prozent-Hürde fallen, und von dort ist der Rückweg ziemlich steinig.

Der Swinger unter den Parteien

Zudem hat es in Ungarn bislang keine Partei gegeben, die als „Swinger“ die für richtig erachteten Vorschläge beider großer politischer Blöcke in unabhängiger Weise unterstützt, sich aber nicht verpflichtet. Das MDF muss diese Rolle erschaffen und glaubwürdig spielen, wenn es diejenigen vertreten will, die ihm jetzt ihr Vertrauen gegeben haben.

Das ist eine große Herausforderung, ein großes Risiko. Die Zukunft wird zeigen, ob Ibolya Dávid die Gelegenheit erkennt und in der Lage ist zu tun, was getan werden muss.

Der Artikel erschien am vergangenen Donnerstag auf dem Nachrichtenportal www.hirszerzo.hu.

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