Betreff: http://dokmz.wordpress.com/2010/03/25/rechtsextremismus-und-volkisches-denken-in-ungarn-ein-irrsinniges-gewaltpotenzial/
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Rechtsextremismus und völkisches Denken in Ungarn: "Ein irrsinniges Gewaltpotenzial"
Der Rechtsruck in der ungarischen Politik ist besorgniserregend. Trotz des Verbots von 2009, zieht die paramilitärische Ungarische Garde der Jobbik weiter durch das Land und hetzt im Namen des Großungarntums gegen Juden und Zigeunerkriminalität. Den Rechtskonservativen (Fidesz) und Rechtsextremisten (Jobbik) ist der Wahlsieg im April nahezu sicher. Magdalena Marsovszky, deutsch-ungarische Kulturwissenschaftlerin mit den Schwerpunktthemen Antisemitismus und Rechtsextremismus in Ungarn, geht dem völkischen Denken ihres Heimatlandes auf den Grund. (…) Das heißt, die jetzigen Grenzen Ungarns werden nach diesem Denken nicht beachtet. Es gehört zum Automatismus des völkischen Denkens, dass es auf die Suche nach inneren Feindbildern angewiesen ist, um sich selbst zu definieren. Und diese Fremden sind in Ungarn die Juden und 'Zigeuner'. Weiterhin richtet sich der ungarische Antisemitismus in seiner heutigen Form jedoch nicht immer gegen real existierende Juden, sondern gegen alle Menschen, die antisemitischen Stereotypen entsprechen. Das sind auch die Kosmopoliten und Linksliberalen, die Urbanen und die Intelligenzia oder die sündige Großstadt. Alles, was diesem völkischen Denken nicht entspricht, wird als jüdisch abgestempelt. Und so kann eben auch die EU eine von 'Juden gemachte' oder 'verjudete' Gemeinschaft sein, die eigentlich fremdbestimmt sein soll. In rechtsradikalen Kreisen in Ungarn spricht man von der so genannten Tel Aviv-New York-Brüssel Achse. Hinter dem völkischen Denken steckt ein irrsinniges Gewaltpotenzial.