Überwältigt vom Gemeinschaftsgefühl in den USA
Daniel Kutasi, 2010. június 24., 17:27
Als mich meine Gastfamilie am Flughafen im nördlichen Bundesstaat Wisconsin am 8. August 2008 zum ersten Mal in den Arm nahm, ahnte ich nicht, wie erlebnis- und erfolgreich mein lang erträumter USA-Aufenthalt werden würde.
Zehn Monate lang lebte ich zusammen mit Kim und Mary Nelson (beide 52) im 2.400-Seelen-Ort Arcadia. Meine Gastschwester Jackie (18) hatte gerade ein Studium aufgenommen. So bezog mein Gastbruder Nick (17), der als Junior mit mir auf die High School ging, ihr Zimmer und ich konnte seines beziehen.
Die Freundlichkeit und Offenheit, mit der ich in der Ortschaft und in der Schule aufgenommen wurde, war beeindruckend. Die Menschen waren interessiert an meiner Herkunft und an Deutschland und sie fragten mich, wie es mir in den USA gefällt. Des Öfteren habe ich deswegen in der Schule eine Präsentation über Deutschland und meine Familie gehalten.
Dank der Hilfsbereitschaft der Lehrer und Schüler dauerte es nicht lange bis ich mich eingelebt hatte. Mit dem schuleigenen Chor traten wir bei Konzerten auf. Einige sangen sogar die Nationalhymne vor sportlichen Heimspielen. Durch den Chor bin ich auch als Mitwirkender ins Musical Les misérables gekommen, das von der französischen Revolution zum Ende des 18. Jahrhunderts handelt. Darüber hinaus war ich in verschiedenen Schulclubs aktiv, wie z. B. beim FBLA (bei dem für das Geschäftsleben wichtige Fertigkeiten durch Wettbewerbe gegen andere Schulen auf die Probe gestellt wurden), bei Forensics (die Kunst des öffentlichen Redens wurde hier geübt) und bei Masquers, dem Theaterclub. Dort spielten wir das Theaterstück On The Air, das dem Publikum populäre Radiosendungen der 1940er-Jahre nahe bringt. Im Frühjahr war ich im Leichtathletik-Team als Distanzläufer. Zwar konnte ich nicht unbedingt mit den hervorragenden Leistungen der anderen Schüler mithalten, aber es hat mir Spaß gemacht, an den Wettkämpfen teilzunehmen. Ich ließ mich einfach vom School Spirit mitziehen.
Überhaupt war ich überwältigt vom ausgeprägten Gemeinschaftsgefühl der Menschen in Arcadia. So wird z. B. viel Wert auf ehrenamtliche Tätigkeiten gelegt, denen ich mich gleich anschloss. Alle zwei bis drei Wochen half ich den Bewohnern des örtlichen Pflegeheims, in dem meine Gastmutter Mary als Freizeittherapeutin arbeitet, bei Würfel- und Kartenspielen sowie beim Bingo. Des Weiteren beteiligte ich mich an der Essensausgabe sowie am Auf- und Abbau bei Veranstaltungen der Wohltätigkeitsvereine.
Da ich in Deutschland Pfadfinder bin, trat ich dem örtlichen Pfadfinderverein bei, dem auch mein Gastbruder Nick angehört. In Wisconsin gibt es ziemlich kalte Winter, in denen Temperaturen von minus 15° Celsius die Regel sind. Dieses Wetter ist ideal für Wintersportarten, weshalb wir mit den Pfadfindern zum Skifahren und Curling gingen. Im Sommer fuhren wir mit dem Kanu auf dem ca. 30 km von Arcadia entfernt liegenden Mississippi und einmal auf dem kleineren Fluss Trempealeau.
Zusammen mit anderen Gastschülern unternahm ich auch Reisen nach Minneapolis und in die Hauptstadt Wisconsins, Madison, wo wir unter anderem das "Haus auf dem Fels" mit dem weltweit größten Karussell sowie das Kapitol besuchten.
Meine Gasteltern hatte eine große Familie. Am Erntedankfest und an Weihnachten trafen sie sich alle bei uns zum Festessen, inklusive Onkeln, Tanten und Cousins. Zu Weihnachten wurden dann kleine Geschenke ausgetauscht.
Einer der Höhepunkte war sicherlich die Reise nach Washington D.C. zu Verwandten meiner Gastfamilie. Neben den zahlreichen Kriegs- und Helden-Denkmalen haben wir auch das Nationalarchiv (wo die Originale der Unabhängigkeitserklärung und der Verfassung ausgestellt sind), den Platz für die Amtsantrittsfeier von US-Präsident Barack Obama, das Weiße Haus und das Geschichts- und Raumfahrtmuseen besucht.
Im Juni reiste ich zusammen mit den Mitgliedern des Chors in den Bundesstaat New York, wo wir die Niagarafälle, die St. Johannes Kathedrale (größte Kirche der Welt), New York City (mit Freiheitsstatue und Sicht auf die Stadt vom Top of the Rock), das Broadway-Musical Mamma Mia, die Freiheitsglocke in Philadelphia und Hershey's Schokoladenfabrik besucht haben.
Nach so einem inhaltsreichen Jahr fiel mir der Abschied Ende Juni 2009 sehr schwer. Ich bin meiner Gastfamilie, zu der ich ein enges Verhältnis hatte, sehr dankbar, dass sie so viel mit mir unternahm. Dadurch habe ich viele neue Eindrücke und Erfahrungen sammeln und meine Englischkenntnisse erheblich verbessern können.
Daniel Kutasi aus München, Austauschschüler in Arcadia, Wisconsin, im Schuljahr 2008/09
Zehn Monate lang lebte ich zusammen mit Kim und Mary Nelson (beide 52) im 2.400-Seelen-Ort Arcadia. Meine Gastschwester Jackie (18) hatte gerade ein Studium aufgenommen. So bezog mein Gastbruder Nick (17), der als Junior mit mir auf die High School ging, ihr Zimmer und ich konnte seines beziehen.
Die Freundlichkeit und Offenheit, mit der ich in der Ortschaft und in der Schule aufgenommen wurde, war beeindruckend. Die Menschen waren interessiert an meiner Herkunft und an Deutschland und sie fragten mich, wie es mir in den USA gefällt. Des Öfteren habe ich deswegen in der Schule eine Präsentation über Deutschland und meine Familie gehalten.
Dank der Hilfsbereitschaft der Lehrer und Schüler dauerte es nicht lange bis ich mich eingelebt hatte. Mit dem schuleigenen Chor traten wir bei Konzerten auf. Einige sangen sogar die Nationalhymne vor sportlichen Heimspielen. Durch den Chor bin ich auch als Mitwirkender ins Musical Les misérables gekommen, das von der französischen Revolution zum Ende des 18. Jahrhunderts handelt. Darüber hinaus war ich in verschiedenen Schulclubs aktiv, wie z. B. beim FBLA (bei dem für das Geschäftsleben wichtige Fertigkeiten durch Wettbewerbe gegen andere Schulen auf die Probe gestellt wurden), bei Forensics (die Kunst des öffentlichen Redens wurde hier geübt) und bei Masquers, dem Theaterclub. Dort spielten wir das Theaterstück On The Air, das dem Publikum populäre Radiosendungen der 1940er-Jahre nahe bringt. Im Frühjahr war ich im Leichtathletik-Team als Distanzläufer. Zwar konnte ich nicht unbedingt mit den hervorragenden Leistungen der anderen Schüler mithalten, aber es hat mir Spaß gemacht, an den Wettkämpfen teilzunehmen. Ich ließ mich einfach vom School Spirit mitziehen.
Überhaupt war ich überwältigt vom ausgeprägten Gemeinschaftsgefühl der Menschen in Arcadia. So wird z. B. viel Wert auf ehrenamtliche Tätigkeiten gelegt, denen ich mich gleich anschloss. Alle zwei bis drei Wochen half ich den Bewohnern des örtlichen Pflegeheims, in dem meine Gastmutter Mary als Freizeittherapeutin arbeitet, bei Würfel- und Kartenspielen sowie beim Bingo. Des Weiteren beteiligte ich mich an der Essensausgabe sowie am Auf- und Abbau bei Veranstaltungen der Wohltätigkeitsvereine.
Da ich in Deutschland Pfadfinder bin, trat ich dem örtlichen Pfadfinderverein bei, dem auch mein Gastbruder Nick angehört. In Wisconsin gibt es ziemlich kalte Winter, in denen Temperaturen von minus 15° Celsius die Regel sind. Dieses Wetter ist ideal für Wintersportarten, weshalb wir mit den Pfadfindern zum Skifahren und Curling gingen. Im Sommer fuhren wir mit dem Kanu auf dem ca. 30 km von Arcadia entfernt liegenden Mississippi und einmal auf dem kleineren Fluss Trempealeau.
Zusammen mit anderen Gastschülern unternahm ich auch Reisen nach Minneapolis und in die Hauptstadt Wisconsins, Madison, wo wir unter anderem das "Haus auf dem Fels" mit dem weltweit größten Karussell sowie das Kapitol besuchten.
Meine Gasteltern hatte eine große Familie. Am Erntedankfest und an Weihnachten trafen sie sich alle bei uns zum Festessen, inklusive Onkeln, Tanten und Cousins. Zu Weihnachten wurden dann kleine Geschenke ausgetauscht.
Einer der Höhepunkte war sicherlich die Reise nach Washington D.C. zu Verwandten meiner Gastfamilie. Neben den zahlreichen Kriegs- und Helden-Denkmalen haben wir auch das Nationalarchiv (wo die Originale der Unabhängigkeitserklärung und der Verfassung ausgestellt sind), den Platz für die Amtsantrittsfeier von US-Präsident Barack Obama, das Weiße Haus und das Geschichts- und Raumfahrtmuseen besucht.
Im Juni reiste ich zusammen mit den Mitgliedern des Chors in den Bundesstaat New York, wo wir die Niagarafälle, die St. Johannes Kathedrale (größte Kirche der Welt), New York City (mit Freiheitsstatue und Sicht auf die Stadt vom Top of the Rock), das Broadway-Musical Mamma Mia, die Freiheitsglocke in Philadelphia und Hershey's Schokoladenfabrik besucht haben.
Nach so einem inhaltsreichen Jahr fiel mir der Abschied Ende Juni 2009 sehr schwer. Ich bin meiner Gastfamilie, zu der ich ein enges Verhältnis hatte, sehr dankbar, dass sie so viel mit mir unternahm. Dadurch habe ich viele neue Eindrücke und Erfahrungen sammeln und meine Englischkenntnisse erheblich verbessern können.
Daniel Kutasi aus München, Austauschschüler in Arcadia, Wisconsin, im Schuljahr 2008/09