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2010. január 28., csütörtök

4.460 - Frankfurter Allgemeine Zeitung: Ungarns Defizit soll schon 2011 unter 3 Prozent des BIP fallen,/...

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Gesendet: Donnerstag, 28. Januar 2010 16:03
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Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH 2001-2010

Ungarische Staatsanleihen Stabile Kurse trotz Streit um Defizitgröße Von Martin Hock

28. Januar 2010 Derweil die Anleihemärkte voller Sorgen auf die Entwicklung in Griechenland starren, sind die ursprünglichen europäischen Sorgenkinder außerhalb der Eurozone ein wenig aus der Sicht geraten. Das mag nicht zuletzt daran liegen, dass auf den Devisenmärkten eine gewisse Spekulation gegen den Euro nicht zu verkennen zu sein scheint. Schuldner mit einer eigene Landeswährung sind in diesem Fall wenig interessant.

Dabei gibt es durchaus Positives zu vermelden. Ungarn und Lettland, die neben Rumänien am härtesten von der Finanzkrise getroffenen EU-Staaten, etwa liegen nach dem Urteil der Europäischen Kommission mit der Konsolidierung der Staatshaushalte im Fahrplan. Lettlands Staatsdefizit werde 2009 nicht wie befürchtet bei etwa 13, sondern bei weniger als 10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) liegen.

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Ungarns Defizit soll schon 2011 unter 3 Prozent des BIP fallen, nachdem es im ersten Halbjahr 2009 nach offizieller Zählweise schon nur 3,7 Prozent betragen hatte und im Gesamtjahr und 2010 etwa diesen Wert erreichen soll. Gleichzeitig dürfte die Inflation auf historischen Tiefständen bleiben und das Land im zweiten Halbjahr wieder aus der Rezession finden.

Gleichzeitig bemüht sich das Land erfolgreich, nicht weiter auf die Notfall-Kreditlinien des Internationalen Währungsfonds zurückgreifen zu müssen. So haben die Madjaren in dieser Woche erstmals seit fünf Jahren wieder eine Dollar-Anleihe emittiert. Das zehnjährige Papier im Volumen von zwei Milliarden Dollar bietet nach Bloomberg-Daten eine Renditeprämie von 265 Basispunkten gegenüber amerikanischen Schatzanweisungen gleicher Laufzeit.

Im Vergleich zu Emittenten des Euroraums erscheint der Renditeaufschlag zwar groß und reflektiert, immer noch eine gewisse Vorsicht der Anleger. „Vor nicht langer Zeit war das Land noch in ernsten Schwierigkeiten und es gilt noch immer als fragil“, sagt Regis Chatellier, auf Schwellenländer spezialisierter Kreditstratege bei Morgan Stanley.

Doch im Vergleich zu umlaufenden Ungarn-Anleihen ist die Rendite niedrig. Diese Entwicklung stehe im Einklang mit jüngsten Anleiheemissionen aus anderen Schwellenländern, sagt Luz Padilla, Emerging-Markets-Anleihespezialist bei Doubleline Capital. „Die meisten der Neuemissionen in diesem Jahr waren keine Renner. Sie waren gut für die Emittenten und für die Investoren angemessen“, sagt Padilla.

Auch gibt es Kritik an den jüngsten Erfolgsmeldungen aus Ungarn, wo sich der Anteil der Staatsverschuldung am Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr auf 79,8 Prozent ausweiten dürfte, was mehr als das Doppelte dessen ist, was die Nachbarstaaten Slowakei und Rumänien aufweisen.

Geplante Steuersenkungen beschwörten beträchtliche Risiken auf der Einnahmen- wie Ausgabenseite, warnte die Kommission.Die unanhängige Budgetkommission sieht Risiken, dass das Defizit im laufenden Jahr aufgrund von Einnahmeausfällen und Mehrausgaben einen Prozentpunkt höher ausfallen könnte als geplant. Die Zentralbank beklagt, dass Lasten in Höhe von 2,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts nicht-erfasster Schulden, vor allem von Staatsunternehmen, in der nahen Zukunft konsolidiert werden müssten. Und die konservative Oppositionspartei Fidesz, die als sicherer Sieger der diesjährigen Wahlen gilt, kritisiert die Zählweise der Regierung und veranschlagt das Defizit gar mit 7,5 Prozent.

Tatha Ghose, Analyst der Commerzbank, hält letzteres allerdings für ein politisch motiviertes Manöver. Die Erfahrung zeige, dass neue ungarische Regierunge stets die Defizitschätzungen nach Amtsantritt heraufsetzten. Damit versuchten sie die Verantwortung den Vorgängern anzulasten und die eigenen Sparerfolge in einem um so glänzenderen Licht erscheinen zu lassen.

Allerdings rechnet er durchaus mit einem Anstieg des Defizits auf etwa 5 Prozent im Jahr 2010 und einem geringeren Defizit von 4,1 Prozent im Jahr 2011. Fidesz könne sich auch angesichts der Vorgaben des IWF ein zu starkes Überschreiten der Vorgaben kaum leisten, zudem vertritt auch die Opposition einen Konsolidierungskurs.

Die Strategie stimmt

Insofern ist nicht alles Gold, was da in Ungarn glänzt, doch sind Erfolge sichtbar, nur über deren Größe ist zu streiten. Auch stimmt die politische Strategie, und zwar unabhängig vom Wahlausgang.

Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) stuft Ungarn mit „BBB-“, der niedrigsten Bewertung in der Kategorie Investment Grade ein. Den Ausblick nennt S&P stabil, im Gegensatz zu Moody's, die Ungarn zwei Stufen höher mit „Baa1“ benoten.