Von: Google Alerts
Gesendet: Donnerstag, 5. November 2009 18:09
An: antal@jozsef-kutasi.de
Betreff: http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=3924&Alias=wzo&cob=448824
Dieser Google Alert wird Ihnen bei Veröffentlichung von Google zur Verfügung gestellt..
Ungarn will Kredite in Euro & Co einschränken
Wiener Zeitung
Budapest. (kle/apa) In weiten Teilen Osteuropas sind viele Kredite in Fremdwährungen mittlerweile notleidend – vor allem wegen des Verfalls dortiger Landeswährungen im Zuge der Krise. So auch in Ungarn. Um das Problem für künftige Zeiten zu entschärfen, will die Notenbank Kreditnehmern den Zugang zu Fremdwährungskrediten erschweren. Rund 1,7 Millionen Ungarn sind derzeit in Fremdwährungen verschuldet, jede Abwertung des Forint macht die Rückzahlung schwieriger.
Die nun von der Notenbank forcierten Vorschläge – das letzte Wort dazu hat die Politik – sollen nur neue Fremdwährungskredite betreffen. Was bedeutet das für österreichische Banken, die solche Kredite über viele Jahre nicht zuletzt auch in Ungarn im großen Stil vergeben haben? Bei Raiffeisen heißt es dazu: "Es ist im Sinne aller Marktteilnehmer, Risiken einzugrenzen. Dass Fremdwährungskredite Risiken bergen, haben wir ja gesehen."
Allerdings gehen Raiffeisen die Vorschläge der ungarischen Notenbank eine Spur zu weit. Deshalb setzen die Giebelkreuzer auf Verhandlungen: "Einen Dialog mit dem Bankenverband gibt es bereits."
Viel strengere Regeln
Nach den Vorstellungen der ungarischen Notenbanker soll bei Immobilien-Krediten in Euro die Kreditsumme 54 Prozent des Hauswertes nicht überschreiten. Bei Schweizer Franken, Yen und anderen Währungen sollen es gar nur 30 Prozent sein. András Simor, Chef der Notenbank, ist überzeugt, dass dies Private davon abhalten werde, sich zu hoch in einer fremden Währung zu verschulden und damit zusätzlich zum Kreditrisiko auch noch das Risiko von Währungsschwankungen einzugehen.
Daneben sollen neue Regelungen in Ungarn verhindern, dass die monatliche Belastung durch die Kreditrate mehr als 30 Prozent des verfügbaren Monatseinkommens ausmacht. Derzeit müssen ungarische Haushalte bis zu 70 Prozent ihres Monatseinkommens für die Tilgung von Krediten berappen.
In der Bank Austria wird betont, intern habe man innerhalb Zentral- und Osteuropas generell bereits strengere Richtlinien für die Vergabe von Fremdwährungskrediten eingeführt. Das gelte auch für Ungarn. Die Erste Group erklärt in Sachen Fremdwährungskredite, die Bonität von Kunden in Ungarn schon bisher genau geprüft zu haben, und sieht zu erwartende gesetzliche Restriktionen daher gelassen.
Printausgabe vom Freitag, 06. November 2009
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------