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2010. január 13., szerda

4.278 - Wiener Zeitung: Ungarn war das erste Land, das Hilfen in der Krise erhielt.

Von: Google Alerts
Gesendet: Mittwoch, 13. Januar 2010 00:52
An: Kutasi József
Betreff: http://www.wienerzeitung.at/default.aspx?tabID=3861&alias=wzo&cob=461249

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Wiener Zeitung "Ein Land, das systemisch relevant ist, kann IWF gegenüber härter auftreten"

AufzählungÖkonom Martin Klein: Im Fall der Ukraine lässt der IWF Milde walten.
AufzählungRumänien wird ein Sparprogramm verordnet.

"Wiener Zeitung" (est): Was passiert, wenn politische Instabilitäten die Rückzahlungen der Notkredite des Internationalen Währungsfonds (IWF) verzögern?

Martin Klein: Das ist kein seltener Fall. Erfolgen die Rückzahlungen nicht vierteljährlich, stellt der IWF seine Hilfen vorübergehend ein.

So passiert in Rumänien, wo der Fonds aufgrund politischer Turbulenzen die Auszahlung von 1,5 Milliarden Euro verschoben hat. Wie die Neuverhandlungen ausgehen, hängt davon ab, ob die Zahlungsschwierigkeiten hausgemacht sind oder durch einen Schock von außen verursacht wurden. Ein Punkt ist auch, wie wichtig das Land ist. Ein Land, das ein systemisches Risiko darstellt, kann gegenüber dem IWF härter auftreten.

Welche Argumente zählen bei den Neuverhandlungen?

Wenn die Länder in Turbulenzen kommen, versuchen sie, objektive Gründe anzuführen, etwa, dass sich die Rahmenbedingungen geändert hätten oder dass der Welthandel stagnierte. Zusätzlich stellt sich für den IWF derzeit aber eine Grundsatzfrage: Sind wir noch in der Finanzkrise – also in der Phase, wo Kredite zugeschossen werden – oder müssen wir bereits bremsen und zum Sparen mahnen?

In der Ukraine steht ein Termin für einen zweiten Wahlgang bereits fest, bevor die Präsidentschaftswahlen überhaupt begonnen haben. Ein Budgetentwurf wird auf sich warten lassen. Welche Reaktion ist vom IWF zu erwarten?

Derzeit schwellen in der Ukraine die Defizite. Ein Eingreifen des Währungsfonds könnte jedoch zur Folge haben, dass die ukrainische Politik den Vorwurf macht: Ihr zwingt uns zu sparen, daher werden wir die Wahlen verlieren. Der IWF würde im Fall der Ukraine Milde walten lassen und eine Neubewertung der Situation anstreben.

Denn die Ukraine sitzt an der Grenze zwischen Ost und West und ist in sich gespalten – alles in diesem umkämpften Land ist politisch. Für den IWF ist die Ukraine ein wichtiges Land. Aber er kann seine Ziele nicht verbiegen zugunsten von nur einem Land.

Wie wird der Fonds bei Rumänien weiter vorgehen?

Rumänien hat aufgrund von politischer Uneinigkeit nicht nachhaltig gewirtschaftet. Zudem will das EU-Mitglied der Euro-Zone beitreten. Der IWF wird fordern, dass die Regierung die Sparprinzipien einhält und eine stabilisierende Geldpolitik verfolgt.

Wie sieht es in Ungarn aus?

Ungarn war das erste Land, das Hilfen in der Krise erhielt. Aber es hatte zuvor Defizite aufgebaut. Die zentrale Stoßrichtung wird bleiben, die Abhängigkeit von ausländischen Kapitalzuflüssen zu senken. Sparen ist unvermeidlich.

Was ist für Lettland vom IWF zu erwarten?

Ähnlich wie Ungarn ist Lettland stark abhängig von ausländischen Kapitalzuflüssen. Weil es aber so klein und nicht gänzlich an seiner Situation schuld ist, wird man hier Milde walten lassen. Der IWF wird verordnen, dass das Land sich von seinen bisherigen Wachstumsvorstellungen verabschiedet und sein Defizit auf unter zehn Prozent senkt.

Printausgabe vom Mittwoch, 13. Jänner 2010
Online seit: Dienstag, 12. Jänner 2010 18:26:00