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2014. december 1., hétfő

19.665 - Étel, ital az élet alapja. Avagy: az élelmiszerlobbi fésült tanulmányai - Die frisierte Studie der Lebensmittellobby...


From: Daniel Kutasi 
Date: 2014-11-29 3:55 GMT+01:00
Subject: [DE] Ital, étel, az élet alapja. Avagy: az élelmiszerlobbi fésült tanulmányai - Fwd: Die frisierte Studie der Lebensmittellobby...



Hallo und guten Tag Daniel Kutasi,


ob es um Herkunftsangaben geht oder um den Einsatz von Agrargentechnik: Die Menschen wünschen sich mehr Informationen über Lebensmittel. So hat es eine ganze Reihe von Umfragen ermittelt. Da überraschte eine neue Studie, veröffentlicht vom Lobbyverein "Die Lebensmittelwirtschaft": Demnach fordert eine große Mehrheit der Verbraucher "keine zusätzlichen oder umfangreicheren Informationen aktiv ein". Vorhandene Informationen nutzten sie zudem "nicht oder kaum". Fazit der Branchenlobbyisten: Die ganze Debatte um mehr Transparenz gehe an den Menschen völlig vorbei.

Sind Sie auch so verblüfft wie wir es waren, als wir diese Analyse lasen? Die Aufklärung: Der Verein "Die Lebensmittelwirtschaft" hat die Ergebnisse der Studie in seiner Pressemitteilung ähnlich geschönt wie mancher Hersteller den Zuckergehalt seiner Frühstücksflocken.

Erst wer sich die ausführliche Ergebnispräsentation der Autoren der Uni Göttingen beschafft hatte, erfuhr dagegen: 90 Prozent (!) der Verbraucher lesen sich vor dem ersten Kauf eines Produktes die Informationen auf der Verpackung "gelegentlich", "oft" oder sogar "immer" durch; nur 10 Prozent der Verbraucher tun dies "selten" oder "nie". Und 92,4 Prozent (!) der Befragten stimmen der Aussage "Es sollten mehr Informationen über Lebensmittel zur Verfügung stehen" voll und ganz, eher oder teils/teils zu. Daraus die Botschaft abzuleiten, die Verbraucher wollten nicht mehr Information und läsen ohnehin nicht, was auf dem Etikett steht - darauf muss man erst einmal kommen. Die Lobbyisten haben offenbar ein ziemlich gestörtes Verhältnis zu Wahrheit und Transparenz. Das erklärt zumindest das Ergebnis einer weiteren Frage, die "Die Lebensmittelwirtschaft" in ihrer Pressemitteilung ebenfalls unerwähnt ließ: Nur 3,3 Prozent (!) der Befragten geben an, der Lebensmittelindustrie "voll und ganz" zu vertrauen, nur weitere 11 Prozent vertrauen ihr "eher". Warum nur?

Ihr foodwatch-Team
Neues von unseren Themen:
Jetzt protestieren: Keine Energydrinks für Kinder!
Bunt, zuckrig, mit viel Koffein: Energydrinks sind vor allem bei jungen Leuten sehr beliebt. Doch die Wachmacher stehen in Verdacht, Herzrhythmusstörungen, Krampfanfälle, Nierenversagen und sogar Todesfälle zu verursachen. Experten der Weltgesundheitsorganisation WHO hatten erst im Oktober in einer Studie vor den Risiken gewarnt und ein Verkaufsverbot an Kinder und Jugendliche empfohlen. Als weltweit erstes Land hat jetzt Litauen durchgegriffen: In dem EU-Staat dürfen Energydrinks nicht mehr an Minderjährige verkauft werden. Gut so! Wir fordern seit langem: Red Bull, Monster und Co. dürfen nicht länger an Jugendliche unter 18 Jahren verkauft werden, die noch stärker konzentrierten kleinen Energy "Shots" sollten grundsätzlich verboten werden. Unterstützen Sie jetzt unseren Protest und schreiben Sie direkt an Bundesernährungsminister Christian Schmidt - keine Energydrinks mehr an Kinder und Jugendliche:

www.foodwatch.de/aktion-energyshots

Problematisch ist übrigens nicht allein der erhöhte Koffeingehalt: Gesundheitliche Risiken werden auch mit möglichen Wechselwirkungen mit dem hochkonzentriert zugesetzten Inhaltsstoff Taurin sowie in Zusammenhang mit Alkohol und Sport begründet. Hinzu kommt: Durch den süßen Geschmack und das gezielte Marketing sind die Produkte gerade bei Kindern und Jugendlichen beliebt. Die kalten Getränke werden zudem viel schneller und in viel größeren Mengen getrunken als etwa Kaffee.  
foodwatch-Beschwerde bei EU-Kommission: Wo sind 70.000 Tonnen "Separatorenfleisch"?!
Es ist unglaublich: Nach offiziellen Angaben werden in Deutschland jedes Jahr 70.000 Tonnen sogenanntes Separatorenfleisch verarbeitet - aber niemand erfährt, in welchen Lebensmitteln dieses billige, mechanisch vom Knochen abgelöste Restfleisch landet. Zwar muss die Verwendung auf der Packung gekennzeichnet sein. Aber im Handel finden sich so gut wie keine Produkte mit einem entsprechenden Hinweis. Wo also landet das Separatorenfleisch?! Die zuständigen Behörden in Bund und Ländern können darüber keinerlei Auskunft geben. Dabei ist die Bundesrepublik nach EU-Recht verpflichtet, wirksame Kontrollmaßnahmen zu ergreifen, damit Verbraucher weder gesundheitliche Risiken tragen müssen noch durch fehlende Kennzeichnung getäuscht werden. Dass solche Maßnahmen in Deutschland nicht umgesetzt werden, ist ein klarer Verstoß gegen europäisches Recht im Bereich der Lebensmittelüberwachung. Bei der EU-Kommission haben wir daher jetzt offiziell Beschwerde eingelegt!

Werden bei der Produktion alle Vorgaben eingehalten, ist die Verwendung von Separatorenfleisch zwar gesundheitlich unbedenklich. Die Herstellung ist allerdings hygienisch besonders sensibel und das abgelöste und zerkleinerte Fleisch ist anfälliger für mikrobakterielle Verunreinigungen. Für Lebensmittelhersteller ist der Anreiz groß, Separatorenfleisch stillschweigend und ohne Kennzeichnung einzusetzen, weil es zwei bis fünf Mal günstiger ist. Gegenüber foodwatch äußerten Branchen-Insider den Verdacht, dass regelmäßig Separatorenfleisch ohne Kennzeichnung für Lebensmittel wie Würste oder Buletten verwendet werde. In den vergangenen Jahren wurden einige solcher Betrugsfälle bekannt.

Wir finden: Die Behörden müssen hier endlich aktiv werden!


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