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2008. május 11., vasárnap

878 - Vatikan/Ungarn: Papst besorgt über Familien-Krise und Homo-Ehe!

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Gesendet: vasárnap, 2008. május 11. 09:38
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Betreff:
Alles nur ein Missverständnis?

 

2008.05.12. - Euro-Einführung - Slowakischer Sputnikschock

 

Von Jan Mainka   

Samstag, 10. Mai 2008

http://www.budapester.hu/index.php?option=com_content&task=view&id=2280&Itemid=1

Die Nachricht schreckte Ungarn am vergangenen Mittwoch wie ein Paukenschlag auf. Da hat doch tatsächlich die EU-Kommission einfach so erklärt, dass die Slowakei im nächsten Jahr den Euro einführen darf. Vernichtender kann man den ehemaligen EU-Musterschüler Ungarn wirklich nicht brüskieren!

Kaum war die Hiobsbotschaft aus Brüssel in Ungarn verklungen, brandete im ungarischen öffentlichen Raum – gespeist teils aus Verblüffung und teils aber auch aus Empörung – die Frage auf: ,,Wie ist das möglich?“ Ungarn durchlebt seitdem einen regelrechten Sputnikschock. So heftig musste sich die selbst ernannte Supermacht der Region schon lange nicht mehr demütigen lassen. Ihr Überlegenheitsanspruch erlitt durch die Cleverness und Beharrlichkeit seines nördlichen Nachbarn einen schweren Dämpfer.

Dass die Slowenen bereits in Euro bezahlen, konnten die Ungarn noch problemlos verkraften. Schließlich gelten diese Ex-Jugoslawen eh schon als halbe Österreicher. Die Zyprioten wiederum sind schließlich Griechen und gehören damit zu den Old-Stars der Gemeinschaft. Und die drei Euro-Anwärter im Baltikum sind weit weg. Aber dass sich jetzt ausgerechnet in Ungarns Hinterhof ein kleines, unauffälliges Land an Budapest vorbei in die Euro-Zone drängelt, ist schon allerhand! Gerade noch so von der ersten Welle der EU-Osterweiterung mitgenommen worden und schon den Euro wollen, unerhört!

Alles nur ein Missverständnis?

Wenn aber schon an dem unerhörten Fakt selbst nichts zu ändern ist, so ist jetzt wenigstens Schadensbegrenzung angesagt. Vielleicht war ja alles nur ein Missverständnis? Oder gar das erfolgreiche Produkt einer Erpressung. Hat Brüssel die Slowaken vielleicht nur deshalb in den elitären Euro-Club invitieren müssen, um sie für ein positives Votum bei der Ratifizierung des EU-Vertrags gewogen zu machen? Immerhin würde das auch die auffallende Zurückhaltung der Europäischen Zentralbank hinsichtlich der slowakischen Euro-Perspektive erklären.

Entsprechende Berichte in westlichen Zeitungen wurden in ungarischen Medien dankbar aufgegriffen und breitgetreten. Schnell war auch das Argument zur Hand, dass die Slowakei ja wesentlich kleiner sei als Ungarn, und kleinere Länder – die Praxis zeigt es – auf wundersame Weise ihre Finanzen ohnehin besser in Ordnung halten können. Kleineren Ländern gehört auf dem verwinkelten Weg zum Euro immer die Vorfahrt, behaupten die Anhänger dieser Lehre. (Albanien kann die Euro-Münzen nach dieser Logik dank seiner Zwergenhaftigkeit praktisch schon in seiner Tasche klingeln hören...)

Und natürlich gab es auch wieder reflexartig die üblichen gegenseitigen Schuldzuweisungen der Parteien. Wenn es darum geht, den Gegner anzuschwärzen, kann der vermeintlich von ihm verursachte Schaden nicht groß genug sein. Gebetsmühlenartig fordert Orbán gleich mal wieder Neuwahlen. Die Regierung wiederum kann wortreich erklären, warum die Reformen in Ungarn nicht vorankommen. Der Gedanke an eine Art Kollektivschuld der gesamten ungarischen Elite kommt höchstens den wenigen objektiven Beobachtern der Szene in den Sinn.

 Klischees trüben den Blick

Die Überraschung über den slowakischen Achtungserfolg ist umso größer als in ungarischen Medien noch immer ein recht verzerrtes Bild von seinem ungeliebten Nachbarn existiert. Will die Slowakei in die ungarischen Schlagzeilen, muss zumindest bei der dortigen ungarischen Minderheit etwas los sein. Besonders in letzter Zeit finden aber auch Slowaken Eingang in die Medien – wenn auch nur als Komplizen ungarischer Steuerhinterzieher. Zufriedene ausländische Investoren gibt es in der Slowakei dagegen kaum. Zumindest in den ungarischen Medien.

Kein Wunder, dass einem die Slowakei aus der Froschperspektive ungarischer Medien nur wie ein riesiges Reservat für Auslandsungarn erscheint. Gespickt mit ein paar übellaunigen Slowaken. Aber statt richtig zu arbeiten, sind diese den ganzen Tag nur damit beschäftigt, die Ungarn zu piesacken und in ihren Siedlungen sisyphosgleich die Ortsschilder zu ramponieren. Bei dieser Art von Zeitvertreib sind die Bürger dieses Landes – abgesehen von einigen Mafiosi und Skiliftbesitzern – natürlich sehr arm. So arm, dass es bei den Ärmsten der Armen, den Roma, regelmäßig zu Hungerrevolten kommt.

Und schließlich hat man in Ungarn auch noch von einer gewissen flat tax gehört, mit der die Slowakei ständig ungeniert auf die Pauke haut. Ein reiner Marketing-Gag natürlich. Klar, wer Investoren in ein so heruntergekommenes und rückständiges Land locken möchte, muss sich schon was einfallen lassen. Das gute Bier und die schönen Berge allein sind halt nicht genug.

So viel zu den Klischees. Man könnte über sie lachen, wären sie nicht so mächtig, den Blick auf die Wirklichkeit zu verstellen. Schade, dabei wäre sicher einiges von den Slowaken zu lernen. Denn so viel ist sicher: nur mit der ominösen flat tax sind die beachtlichen 10,4% Wachstum allein im letzten Jahr nicht zu erklären. Und sicher auch nicht das ungebrochene Interesse der Investoren.

Das Land hinter den Klischees

Würde man von Ungarn aus ein wenig hinter die Klischeebilder schauen, könnte man erstaunliche Dinge entdecken. So entstanden in der Slowakei private Renten- und Krankenkassen und wurde das Rentenalter hochgesetzt. Ebenso wurden ein Tagesgeld für Krankenhausaufenthalte, eine Praxisgebühr und Studiengebühren eingeführt. Unter anderem auf diese Weise konnten die Sozialausgaben drastisch gesenkt werden, was wiederum vernünftige Steuersätze ermöglicht.

Die nähere Betrachtung des slowakischen Wirtschaftswunders hält für den ungarischen Beobachter aber auch eine gute Nachricht bereit: Es bedurfte nur acht Dzurinda-Jahre um der heruntergekommenen, isolierten Meciar-Slowakei den gegenwärtigen Höhenflug zu bescheren. Nur acht Jahre! Also nicht mehr, als Orbán und Gyurcsány bisher insgesamt an der Macht waren. Nur acht Jahre reichen also aus, um Wunder zu bewirken – oder eben zu zerstören.

Als die Amerikaner 1957 die Nachricht erhielten, dass der erste künstliche Erdsatellit ein russischer war, begannen sie nach einer kurzen Sputnikschockstarre rasant in die Weltraumtechnik und weitere dafür relevante Bereiche zu investieren. Beim folgenden Wettlauf ins All konnten sie dann zwar noch nicht mit dem ersten Menschen im Orbit, immerhin aber 1969 mit dem ersten auf dem Mond brillieren. Schocks können zuweilen eine förderliche Wirkung entfalten. Insofern wäre dem slowakischen Sputnikschock bei der ungarischen Polit-Elite eine produktive Aufnahme zu wünschen.

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10/05/2008 14.27.14
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Vatikan/Ungarn: Papst besorgt über Familien-Krise und Homo-Ehe

 

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Papst Benedikt XVI. hat sich besorgt über die Krise der Familie in Ungarn und über die öffentliche Anerkennung von homosexuelle Verbindungen geäußert. Die hohe Scheidungsrate und die vielen „Ehen ohne Trauschein“ seien eine große Herausforderung für die Kirche, sagte er am Samstag vor den ungarischen Bischöfen im Vatikan. Ursache sei die fortschreitende Säkularisierung, die Ungarn wie viele andere westliche Länder erfasst habe. Hinzu komme nach der langen Ära des Kommunismus bei den Menschen aber auch ein tiefsitzendes Misstrauen und ein Gefühl der Unsicherheit.
Unter der Krise der Familien litten ganz besonders die Kinder und die Jugendlichen, führte der Papst vor den Bischöfen aus, die derzeit im Vatikan ihren alle fünf Jahre fälligen Ad-limina-Besuch absolvieren. In den Städten gebe es gerade für junge Leute viele neue Formen der Unterhaltung, auf dem Land fühlten sie sich oft allein gelassen und auf sich selbst gestellt. Benedikt XVI. begrüßte die Initiativen der Kirche für Jugendliche in den Gemeinden, aber auch durch die katholischen Schulen und die Katholische Universität in Budapest. Er hoffe, dass gerade diese Bildungseinrichtung ihre „ursprüngliche
Identität“ bewahre, betonte der Papst.
Als weitere große Herausforderung für die Kirche in Ungarn bezeichnete das Kirchenoberhaupt den Priestermangel. Das verlange von den Klerikern, klare Prioritäten zu treffen und sich nicht in Nebensächlichkeiten zu verzetteln.

(kna /rv 10.05.2008 mc)

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