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Gesendet: Donnerstag, 3. Dezember 2009 13:52
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Feierliche Zeremonie
03.12.2009, 12:05 - Krone.at
Flick-Sarkophag in Velden beigesetzt - Sicherheit erhöht
Die sterblichen Überreste des Milliardärs und früheren deutschen Großindustriellen Friedrich Karl Flick sind am Donnerstagvormittag erneut am Ortsfriedhof von Velden am Wörthersee beigesetzt worden. Flick war im Oktober 2006 gestorben und beerdigt worden, im November 2008 wurde der Sarg aus dem Mausoleum gestohlen.
So lief der Flick-Raub - Anwalt als Drahtzieher
02.12.2009, 15:34
Budapester Anwalt als Drahtzieher des Flick-Sargraubs
Das Superhirn hinter der Entführung des Flick-Sarkophages ist gefasst. Der Drahtzieher: ein 41-jähriger Anwalt aus Budapest. Seine Schergen: ein gesuchter Polizistenmörder aus Rumänien, ein Bote, der zwischen Budapest und Wien pendelte, und drei Handlanger, die den Sarg vor mehr als einem Jahr aus der Gruft in Velden entführten. Ursprünglich forderte die Bande sechs Millionen Euro – bezahlt wurden zwei mal 100.000 Euro. Die Handlanger wurden von ihrem Boss mit 730 Euro abgespeist.
Infobox
Flick-Sarg an Familie übergeben
"Liebe Familie Flick. Es ist mir eine große Freude, mit Ihnen in Kontakt treten zu dürfen." Was sich am 11. Dezember 2008 auf den ersten Blick wie das Schreiben eines Verehrers der Milliardärsfamilie ausnahm, legte schon beim nächsten Satz klar, worum es dem Absender tatsächlich ging, denn: "Ich bin der Grabräuber. Seien Sie unbesorgt, der Sarg ist unbeschädigt. Wenn Sie die Leiche zurückhaben wollen, zahlen Sie sechs Millionen Euro. Und schalten Sie auf keinen Fall die Polizei ein!"
Katz-und-Maus-Spiel mit dem Super-Kriminellen
Klare Worte, die da aus einem Internet-Cafe anonym an die Flicks in Kärnten gerichtet waren. Doch die Flicks schalteten sehr wohl die Exekutive ein. Und von da weg begann ein Katz-und-Maus-Spiel mit einem gewieften Super-Kriminellen und dessen Schergen, das erst vergangenes Wochenende, nach mehr als einem Jahr, sein Ende fand. Hier die Chronologie einer Leichen-Entführung:
11.12.2008: Der Erpresserbrief erreicht die Flicks. Sonderermittler verfolgen die Spur des E-Mail-Schreibers nach Budapest. Erst im Juni 2009 gelingt erstmals die Kontaktaufnahme mit den Erpressern – via Mail. Es wird (im Namen der Flicks) vereinbart, 100.000 Euro als Erstzahlung zu leisten. Bedingung dafür: Ein Beweis, dass der Sarg in ihrem Besitz ist. Ein Bote (31) der Räuberbande taucht in Wien auf und hinterlegt im Stephansdom unter einem Sitz eine Nachricht. Die führt zu einem Schließfach auf dem Westbahnhof: Darin: eine Phiole mit Hinweisen, die nur der Sargdieb kennt.
100.000 Euro werden daraufhin deponiert und von dem Boten abgeholt. Die Falle schnappt zu – denn ab nun observieren Fahnder den Handlanger rund um die Uhr. Als er eines Tages am Handy den Budapester Anwalt anruft, ist auch dieser im Visier der Ermittler. Er wird als das Superhirn hinter der Entführung vermutet – die Polizei will jedoch abwarten. Denn der Sarg bleibt verschwunden.
20.10. 2009: Dritter Kontakt mit den Räubern – wieder per Bote im Stephansdom. Diesmal hinterlegt er Teile des Leichentuchs. Inzwischen sind die Ermittler aber schon einige Schritte weiter. Sie wissen, dass ein Mann mit dem Spitznamen "Grizzly" – ein in Rumänien gesuchter Polizistenmörder – mit von der Partie ist.
Was die Polizei aber nicht weiß: Die Flicks haben über Mittelsmänner eine "Sicherheitstruppe" angeheuert, die ebenfalls Jagd auf die Räuber machte. Einer der Mittäter merkte, dass er von den Privat-Sheriffs observiert wurde. Es kam zur direkten Konfrontation. Es wurde, ebenfalls ohne Wissen der Polizei, eine Rückgabe des Leichnams vereinbart. Sarkophag und Sarg waren, immer getrennt, in verschienenen Bezirken Budapests versteckt worden – zuletzt in einer Scheune im Wald.
29. November 2009: Die Verhaftung des Superhirns – und des Boten. "Grizzly" und die anderen sind flüchtig. Sie hatten den Diebstahl bei Nacht und Nebel absolviert und den Sarg per Auto nach Ungarn gebracht – für den Spottlohn von 730 Euro. Den Rest behielt der Anwalt für sich.
von Christoph Matzl, Thomas Schrems und Erich Schönauer (Kronen Zeitung) und krone.at
Mehr Bilder von der Flick-Beisetzung
Der mutmaßliche Drahtzieher hinter dem Fall wurde kürzlich in Ungarn festgenommen. Nach einer kriminaltechnischen Untersuchung wurde der Sarg schließlich der Familie übergeben.
Die brisanten Details über den Ablauf des Sargraubs findest du in der Infobox!
Die Einsegnung in Velden wurde von zwei Geistlichen im Beisein der Witwe Ingrid Flick vorgenommen. Im Anschluss fand eine kleine Feier im engsten Kreis statt. Neben Familienmitgliedern fanden sich am Friedhof in Velden noch Medienvertreter, Sicherheitsleute und Exekutivbeamte ein.
Sicherheitsmaßnahmen verstärkt
Nach der Trauerzeremonie wurden im Mausoleum Sicherheitsmaßnahmen eingebaut, die einen neuerlichen unbefugten Zugriff verhindern sollen. Diese Arbeiten wurden vom Kärntner Künstler Werner Hofmeister überwacht, der für die Gestaltung des Mausoleums verantwortlich zeichnet.
Die erste Beisetzung am 11. Oktober 2006 hatte im Beisein von etwa 300 geladenen Trauergästen stattgefunden. Neben Familienangehörigen und Prominenten nahmen damals auch Vertreter der Kärntner Politik teil. Bleibt zu hoffen, dass Friedrich Karl Flick nun endgültig in Frieden ruhen kann.
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