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Gesendet: Mittwoch, 30. Dezember 2009 12:39
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Fremdwährungskredite
Gemeinsam in der Falle
29. Dezember 2009, 18:44 derStandard.at
Banken und Regierungen tragen eine wesentliche Mitverantwortung - Von András Szigetvari
Millionen Menschen in Zentral- und Osteuropa wollten sich die Chance, rasch zu Wohlstand zu gelangen, nicht entgehen lassen. Für die neue Wohnung, das Auto und den Kühlschrank nahmen sie sich einen Kredit auf. Vor allem niedrige Zinsen machten Darlehen in Fremdwährungen zum Schlager. Doch die Mittel zur Rückzahlung wurden in lokaler Währung verdient.
Dass Forint, Zloty und Co seit Ausbruch der Wirtschaftskrise an Wert verloren haben, hat nun unzählige solcher Haushalte in der Region an den Rand des Ruins getrieben. Selbst schuld, sagen viele. Doch so einfach darf man es sich nicht machen. Denn Banken und Regierungen tragen eine wesentliche Mitverantwortung.
Die Kreditexplosion begann nach der Jahrtausendwende und ging nahezu ungebremst vor sich. Wenn staatlich reguliert wurde, dann halbherzig. Auch die EU griff nicht ein. Dass in Ungarn diese Woche der Neuvergabe von Krediten in Franken, Yen und Euro ein Riegel vorgeschoben wurde, ist löblich, die Notbremse kommt aber zu spät. Im Kampf um die Marktanteile zeigten aber auch die Banken, unter ihnen besonders viele österreichische, wenig Skrupel - nicht zuletzt, weil sie an den Kreditspesen gut verdienten.
Nun sitzen alle in der Falle: Die Kunden können Kredite nicht bedienen. Die Banken können ihre Sicherheiten kaum verwerten. Werfen sie die Häuser gleichzeitig auf den Markt, brechen die Immobilienpreise ein. So werden Raten gestundet, und das Problem wird in die Zukunft verlagert. (DER STANDARD; Print-Ausgabe, 30.12.2009)