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2009. január 25., vasárnap

1.728- St. Galler Tagblatt - Schweiz: Auswanderer ziehen am liebsten dorthin, wo sie ihresgleichen finden. Den gleichen Schritt unternahmen auch Griechenland, Ungarn und Portugal

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Gesendet: Sonntag, 25. Januar 2009 18:31
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Betreff:
Auswanderer

 

Landsleute ziehen einander an
St. Galler Tagblatt Schweiz

 

 

Den gleichen Schritt unternahmen auch Griechenland, Ungarn und Portugal. Allerdings sind diese Länder viel weniger stark von Zuwanderung betroffen als ...
Auswanderer ziehen am liebsten dorthin, wo sie ihresgleichen finden. Wohl deshalb leben in Spanien 600 000 Rumänen, weit mehr als in jedem anderen Land. Auch Bulgaren lassen sich gerne in Spanien nieder.

Marc Lettau

Spanien macht gerade einen weiteren Öffnungsschritt: Obwohl das Land die Zuwanderung aus Bulgarien und Rumänien bis Ende 2013 einschränken könnte, hat Madrid beschlossen, auf Anfang dieses Jahres alle Einschränkungen aufzuheben. Den gleichen Schritt unternahmen auch Griechenland, Ungarn und Portugal. Allerdings sind diese Länder viel weniger stark von Zuwanderung betroffen als Spanien. In keinem anderen Land leben so viele Migrantinnen und Migranten aus Bulgarien und Rumänien.

Auf den ersten Blick unerklärbar

Rund zwei Millionen Rumäninnen und Rumänen sind ausserhalb ihres Mutterlandes erwerbstätig. Und knapp eine Million Bulgarinnen und Bulgaren gehen ebenfalls im Ausland einer Erwerbsarbeit nach. Besonders gut untersucht ist die rumänisch-spanische Migration. Kein Wunder: Bis Ende 2007 kletterte in Spanien die Zahl der rumänischen Zuwanderer auf 604 000 Personen. Auf den ersten Blick ist die überdurchschnittliche Zuwanderung aus Bulgarien und vor allem Rumänien nicht erklärbar. Spanien stützte sich bei der Ausgestaltung seiner Zuwanderungspolitik auf die Ansätze der EG. Das Ziel war, die Zuwanderung restriktiv zu beschränken. Gleichzeitig schuf das anhaltende Wirtschaftswachstum Spaniens aber ökonomische Anreize für illegal Zuwandernde. Spanien löste das Dilemma zwischen restriktiver Politik und gleichzeitigem Arbeitskräftehunger mit der regelmässigen Amnestierung illegal Zugewanderter. Man gewährte ihnen dabei auch minimale Arbeitnehmerrechte.

Die Beweglichkeit der spanischen Zuwanderungspolitik erklärt die sehr hohe Zuwanderung aus Rumänien und Bulgarien dennoch nur ungenügend. Warum wurde Spanien nicht von den viel zahlreicheren Polen überflutet? Ein Grund liegt darin, dass viele Rumänen und Bulgaren die Personenfreizügigkeit gar nicht erst abwarteten, sondern nach dem Zusammenbruch ihrer Staaten Ende der Achtzigerjahre die Koffer packten. Rumänen aus den Regionen Transsilvanien und Moldawien gehörten zu den ersten Migranten in Spanien. Rasch knüpften sie ein starkes Netzwerk. Dies hatte zur Folge, dass jedes Regularisierungsprogramm noch mehr rumänische Zuwanderer anzog – dank dem guten Informationsaustausch mit Angehörigen in der Heimat.

Der Zar floh nach Spanien

Zwischen Spanien und Bulgarien sind ähnliche Mechanismen feststellbar. Für die Bulgaren kommt eine emotionale Komponente dazu: Spanien war zu Zeiten des sozialistischen Regimes Asyladresse für Teile der bulgarischen Oberschicht. So lebte etwa der bulgarische Zar Simeon II mit seiner Entourage während Jahren in Spanien, bevor er von hier aus seinen Wiedereinstieg in die Politik Bulgariens wagte. Simeon II wurde 1991 schliesslich bulgarischer Ministerpräsident.

Insbesondere die rumänische Zuwanderung nach Spanien ist für Migrationsfachleute inzwischen der schlüssige Beleg dafür, dass Netzwerke die Wanderungsströme viel stärker prägen als alle Politik. Etwas salopp zusammengefasst: Die Sogwirkung ist dann gross, wenn Migranten in einem Zielland eine gut vernetzte Gemeinschaft bilden und eine «Migrationsindustrie» aufbauen können (Dienstleistungen für Landsleute, Reiseangebote, Lebensmittelgeschäfte mit «heimatlicher» Ware). Einzelne Facetten dieser Vernetzung können selbst unbedarfte Laien erkennen: In Bukarest ist es einfacher, eine Busverbindung nach Madrid zu finden als ins Nachbarland Bulgarien.

Konsequenzen für die Schweiz

Wenn grosse Zuwanderergemeinschaften und gute Migrantennetzwerke das Ausmass weiterer Zuwanderung bestimmen, dann stimmt womöglich auch der Umkehrschluss.

Für die Schweiz hiesse das: Ausgerechnet punkto Bulgarien und Rumänien ist die Wahrscheinlichkeit einer grösseren Zuwanderungswelle klein, nicht nur wegen der geringen Kontingente während der Übergangsjahre, sondern auch wegen der bescheidenen Grösse der hiesigen Diaspora von etwa 4000 Rumäninnen und Rumänen und 2000 Bulgarinnen und Bulgaren.

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