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2008. április 2., szerda

538 - Die ungarische Notenbank erhöhte am Montag den Leitzins überraschend deutlich um 50 Basispunkte auf 8,00 Prozent.

Von: Google Alerts [mailto:googlealerts-noreply@google.com]
Gesendet: Mittwoch, 2. April 2008 01:03
An:
antal@jozsef-kutasi.de
Betreff:
Die Verunsicherung

 

Devisen-Trader-Kolumne: Forint unter Druck?  (finanzen.net)

 

Die ungarische Notenbank erhöhte am Montag den Leitzins überraschend deutlich um 50 Basispunkte auf 8,00 Prozent. Die meisten Experten hatten allenfalls mit einer Anhebung um 25 Basispunkte gerechnet. Der Forint erhielt dadurch kurzzeitig Auftrieb, mittelfristig dürfte die ungarische Währung aber unter Abwertungsdruck geraten. Die Verunsicherung und die gestiegene Risikoscheu der Anleger führten seit Jahresbeginn zu teilweise massiven Abwertungsdruck auf viele "Defizit-Währungen". Lange Zeit hatten sich die Währungen der Emerging Markets überraschend stabil gezeigt. In früheren Krisen standen diese ganz oben auf der Verkaufsliste der Anleger. Das gilt insbesondere für Währungen von Ländern mit hohen Leistungsbilanzdefiziten wie Ungarn. Denn diese sind zur Finanzierung ihrer Defizite auf Kapitalzuflüsse angewiesen. Bleiben diese aus, dann sorgt dies automatisch für Abwertungsdruck.

Während z.B. der Südafrikanische Rand kräftig einbrach und auch die Türkische Lira deutliche Einbußen erlebte, konnte sich der Forint vergleichsweise gut behaupten. Dabei ist das konjunkturelle Umfeld alles andere als gut. Die Wirtschaft ist Ende 2007 fast zum Stillstand gekommen. Das Wachstum hat sich auf eine Jahresrate von +0,8 Prozent verringert. Allerdings ging dadurch auch das Leistungsbilanzdefizit zurück, was positiv für den Forint ist. In diesem Jahr wird die Wirtschaft voraussichtlich wieder etwas an Fahrt gewinnen. Dazu dürften auch die von der Regierung angekündigten Steuersenkungen beitragen. Allerdings gefährden diese die Bemühungen zur Stabilisierung des chronisch defizitären Staatshaushalts. Zudem zeigen sich damit altbekannte Reflexe: Vor den Wahlen werden von der Regierung Wohltaten verteilt. Die mangelhafte Disziplin in der Wirtschaftspolitik bleibt ein grundlegendes Problem in Ungarn. Überraschend hob die ungarische Notenbank Ende Februar das Wechselkursband auf und EUR/HUF darf nun frei floaten. Die Notenbank ist damit von diesen engen Fesseln für die Geldpolitik befreit, allerdings wird sie weiterhin den Devisenmarkt in ihre Entscheidungen einbeziehen. Das fundamentale Umfeld spricht für zunehmenden Abwertungsdruck auf den Forint.

Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de.

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