Betreff: Google Alert - Ungarn
Datum: Di, 04. Nov 2008
Von: Google Alerts
An: József Kutasi - Kazincbarcika/Sajókaza
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EU-Finanzchefs debattieren über Krisenfall Ungarn
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Brüssel (dpa) - Die Finanzminister der EU kommen heute in Brüssel zusammen, um über denKrisenfall Ungarn zu sprechen. Das vom Staatsbankrott bedrohte Land bekommt vom Internationalen Währungsfonds, von der EU und vor der Weltbank 20 Milliarden Euro, um seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.
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«Es gibt keinen vergleichbaren Fall in Europa», sagte EU-Währungskommissar Joaquín Almunia am gestern am Rande von Beratungen der Ressortchefs des Eurogebiets. Er erinnerte daran, dass die EU-Kommission vorgeschlagen hatte, die Obergrenze für den EU-Nothilfefonds für Zahlungsbilanz-Turbulenzen von bisher 12 Milliarden Euro auf 25 Milliarden Euro kräftig zu erhöhen. Es wird damit gerechnet, dass die Minister zumindest am Rande auch über diesen Vorstoß sprechen werden.
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Die amtierende Vorsitzende der Ministerrunde, die französische Ressortchefin Christine Lagarde, wird ehrgeizige Vorschläge für eine grundlegende Reform des Weltfinanzsystems vorstellen. Diese Pläne waren in Brüssel zunächst zurückhaltend aufgenommen worden. So sagte Bundesfinanzminister Peer Steinbrück am Montag, die Vorschläge seien für Deutschland «nichts Neues». Er fügte hinzu: «Wir haben diese Debatte in Gang gesetzt während unserer G7-Präsidentschaft im ersten Halbjahr 2007.»
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Paris dringt darauf, dass sich die Teilnehmer des Weltfinanzgipfels am 15. November in Washington dazu verpflichten, die Finanzmärkte transparenter zu machen. Die Staaten müssten «die nötigen Schritte einleiten, damit kein Finanzinstitut, (kein) Markt und (keine) Gesetzgebung außerhalb von Aufsicht und Regulierung steht», heißt es in dem Papier der französischen EU- Ratspräsidentschaft. Ratingagenturen, Investmentfonds und Hedge-Fonds müssten stärker beaufsichtigt werden als bisher.
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04.11.2008 07:5o
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Ungarn stellt sich auf Rezession einx
Ein Stabilisierungsfonds ist geplantx
Budapest - Der ungarische Finanzminister János Veres hat am Montag im Budapester Parlament den im Hinblick auf die kommende Rezession überarbeiteten Budgetentwurf für 2009 vorgelegt. Mit 773,34 Mrd. Forint (gut drei Mrd. Euro) wird das Defizit 2,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausmachen und damit erstmals die Drei-Prozent-Marke unterschreiten. Das ist aber auch die einzig gute Nachricht.
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Infolge der für Ungarn besonders verheerenden Auswirkungen der globalen Finanzkrise geht der Haushaltsentwurf von einem einprozentigem Schrumpfen des BIP aus. Die Reallöhne werden um 2,7 Prozent, der Inlandskonsum um 3,1 Prozent sinken, sagte Veres.
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Der Finanzminister hat seinen Entwurf bereits zum zweiten Mal umgearbeitet, nachdem jeweils neue Hiobsbotschaften über den Zustand der krisengebeutelten ungarischen Wirtschaft die vorangegangenen Zahlenwerke zur Makulatur gemacht hatten. Den drohenden Staatsbankrott hat letzte Woche die internationale Gemeinschaft abgewendet, indem sie dem Land einen Kreditrahmen in Höhe von 20 Mrd. Euro zusagt hat.
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Premierminister Ferenc Gyurcsány will einen Stabilisierungsfonds in Höhe von 1000 Mrd. Forint auflegen. In den kommenden Tagen soll es dazu Gespräche u. a. mit den Sozialpartnern geben. (Gregor Mayer aus Budapest, DER STANDARD, Printausgabe, 4.11.2008)
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Konjunktur: Euro-Kandidaten zitternx03.11.2008 | 18:32 | (Die Presse)
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EU streicht Prognosen für Osteuropa zusammen.
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Brüssel (Dow Jones). Keiner der Euro-Kandidaten werde 2009 oder 2010 fit für die Europäische Gemeinschaftswährung sein, sagte Joaquín Almunia, EU-Kommissar für Wirtschaft und Währung. Als Grund gab der spanische Politiker die wachsenden Budgetdefizite der neuen EU-Mitglieder an. Um der Währungsunion beizutreten, darf das Budgetdefizt drei Prozent des BIP nicht übersteigen. Nach der Slowakei, die den Euro Anfang 2009 einführen wird, dürften es neue Euro-Kandidaten schwer haben, in den Kreis aufgenommen zu werden.
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EU: Abschwung im Osten xLitauen und Polen haben wiederholt ihr Interesse an der schnellstmöglichen Einführung des Euro bekundet. Keines der beiden Länder erfüllt jedoch die Maastricht-Kriterien. Und an diesen werde nicht gerüttelt, betonte Almunia. Ausnahmen gäbe es auch für die Ungarn keine, die eben noch durch einen 20-Mrd.-Euro-Kredit aus finanzieller Not gerettet, schon 2009 fit für den Euro sein wollen.
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Die globale Finanzkrise habe sich stärker auf die „emerging markets" in Osteuropa ausgewirkt, als zunächst angenommen, heißt es in einem aktuellen Bericht der EU. Ab 2009 sei mit Wachstumseinbrüchen zu rechnen.
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Neben den baltischen Staaten sieht die EU vor allem Ungarn als Opfer der Krise. Sie erwartet ein Wachstum der ungarischen Wirtschaft von lediglich 0,7 Prozent im nächsten Jahr. Die Ungarn selbst rechnen gar mit einem Rückgang von einem Prozent. Auch in Rumänien wird sich laut EU die Dynamik von 8,5 Prozent auf 4,7 Prozent halbieren. Seit Montag ist eine gemeinsame Delegation von Weltbank und IWF in Rumänien, um die Finanzlage im Land zu erkunden, offiziell jedoch ohne eine ähnliche Finanzhilfe wie für Ungarn und die Ukraine zu verhandeln, heißt es.
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Relativ wenig Auswirkungen erwartet die EU für Länder wie Polen, Tschechien und die Slowakei. Sie blieben, trotz des erwarteten Abschwungs, robust. Polen könne mit einem Plus von 3,8 Prozent für 2008 rechnen. Das Exportwachstum, schätzt die EU, werde aber aufgrund der sinkenden Nachfrage im Westen von heuer 8,4 Prozent auf 3,9 Prozent sinken.
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.11.2008)
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