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2008. február 6., szerda

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Umweltschutz: Raab-Schaum „bedroht“ Fabriken

05.02.2008 | 18:20 |   (Die Presse)

Ungarn könnte von Österreich Werkschließungen verlangen.

BUDAPEST/WIEN (p. m.). Drei österreichischen Lederfabriken könnte die Schließung drohen, wenn die akute Verschmutzung der Raab an der Grenze zu Ungarn nicht nachlässt. Diesmal geht es um die Anlage der Firma Schmidt im steirischen Wollsdorf, die das auch schon zugegeben hat.

Die Auswertung der Wasserproben wird diese Woche erwartet. Der ungarische Umweltminister Gábor Fodor sagte dem Rundfunksender „InfoRádió“, er werde bei seinem österreichischen Kollegen Josef Pröll auf eine Drosselung der Produktion drängen, falls die Analysen keine Verbesserung zeigen. Mehrere ungarische Medien hatten sogar berichtet, Fodor könnte eine vorübergehende Schließung verlangen.

 

Informationspflicht versäumt?

Konkret kritisiert der ungarische Minister, dass Österreich seiner sofortigen Informationspflicht nicht nachgekommen sei. Unklar ist, ob es nur um Wollsdorf oder auch um die früher inkriminierten Fabriken im burgenländischen Jennersdorf und in Feldbach geht.

Am 20. Februar tagt die gemischte Kommission, die sich mit den Grenzgewässern beschäftigt. Fodor will laut „InfoRádió“ von Pröll erfahren, ob es Strafen für Fabriken gegeben habe. Österreich solle monatliche Berichte über die Schadstoffbelastungen der Raab erstellen. Die Österreicher müssten sich daran gewöhnen, dass Ungarn in Umweltschutzbelangen entschlossen auftrete. Die Wiener Regierung hat sich 2007 in einer Vereinbarung verpflichtet, das Problem Raab bis 2009 zu lösen. Neben den Lederfabriken belastet auch ein geothermisches Kraftwerk an der Lafnitz, die in die Raab fließt, das Wasser. Nach der bilateralen Vereinbarung wird dieses Kraftwerk 2009 geschlossen.

Fodor zeigte sich genau über die Fortschritte bei der „Neuordnung des Umweltschutzes“ informiert. Die Filteranlage der Fabrik in Feldbach sei bereits installiert, die beiden anderen würden heuer folgen.

 

„Schaum sofort beenden“

Doch die Schaumbildung müsse sofort beendet werden, fordert der ungarische Minister. Nach seiner Ansicht hat es die österreichische Bundesregierung übernommen, die Angelegenheit mit den beiden Bundesländern und den drei Lederfabriken beizulegen.

Nach Ansicht der Organisation Pronas sei inzwischen „die oft gehörte österreichische Behauptung, wonach die Raab in Österreich nicht schäumt, widerlegt“: Pronas hat nach Angaben des Aktivisten Zoltán Woki Fotos bekommen, die starke Schaumbildung auf der Raab in Feldbach, 40 Kilometer von der Grenze entfernt, zeige.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.02.2008)